Im zweiten Teil meiner #KickAss Blogartikelreihe, möchte ich mit dir über ein weiteres heikles Thema reden. Gemeint ist die Opferrolle.

„Ich werde nie wieder mehr glücklich sein und er ist schuld daran. Mir kann jetzt sowieso nichts mehr helfen. Habe ich alles schon versucht, mein Leben ist für immer zerstört“

Kennst du solche oder ähnliche Sätze auch? Schwirren sie auch in deinen Gedanken umher und geben dir das Gefühl, der Situation einfach nur hilflos ausgeliefert zu sein? Dann befindest du dich in der Opferrolle, wie sehr viele Frauen, wenn sie verlassen werden.

Verstehe mich nicht falsch, es ist natürlich auch ein ganz tiefer Einschnitt ins Leben, wenn wir verlassen werden. Und das wir in so einer schmerzhaften Situation das Gefühl haben, es wird nie wieder gut werden, ist auch ganz normal.

Wir müssen in der ersten Phase des Liebeskummers sogar trauern und dürfen uns auch eine Zeit lang selbst bemitleiden. Das alles ist sehr wichtig für den Heilungsprozess.

Problematisch wird es aber dann, wenn wir nicht mehr aus der Opferrolle herausfinden und uns sogar in ihr suhlen. Und dieses Verhalten ist leider bei sehr vielen Frauen an der Tagesordnung.

Doch mal ganz ehrlich, bringt dich das wirklich weiter, wenn du in Selbstmitleid versinkst? Tut es dir in irgendeiner Weise gut, wenn du dich klein und schwach fühlst/machst? Die Wahrheit ist, dass es dir überhaupt nicht hilft!!

Warum die Opferrolle so problematisch ist

 

Wie schon erwähnt, am Anfang der Trennung ist es gut sich dem Schmerz hinzugeben und sogar notwendig. Aber wenn du dann nicht irgendwann aufstehst und aktiv wirst, zementierst du deinen schmerzhaften Zustand nur.

Denn in der Opferrolle zu sein bedeutet nichts anderes, als das du resigniert hast, dass du DICH aufgegeben hast!

Du hast deine Macht über dich selbst und dein Leben abgegeben und nun entscheidet dein Ex darüber, wie es dir geht! Und das ist eine sehr passive Rolle, in der wir einfach nur geschehen lassen.

Es hinterlässt ein Gefühl der Ohnmacht. Und so ist es auch. Es steckt schon in dem Wort: Ohnmacht, also ohne Macht. Aber sind wir denn wirklich so ohnmächtig, wie wir glauben und der Situation hilflos ausgeliefert?

Die Antwort ist: NEIN!

Die Opferrolle wurde uns ja nicht von Außen auferlegt, sondern wir selbst haben entschieden, unsere Macht abzugeben, weil uns der Schmerz überwältigt hat. Das heißt aber auch im Umkehrschluss, dass du jederzeit deine Macht bzw. Kontrolle über dein Leben wieder zurückholen kannst.

Der Zusammenhang zwischen deinen Gedanken und deinen Gefühlen

 

Die Art und Weise wie du über deine Trennung denkst, bestimmt massiv darüber, ob du dich als Opfer deiner Umstände fühlst oder als eigenständige Person, die ihr Leben selbst in der Hand hat.

Wir glauben, dass uns die Gefühle einfach so passieren und ein Eigenleben führen, auf das wir keinen Einfluss haben. Doch die Wahrheit ist, dass unsere Gefühle durch unser Denken entsteht. Sie sind sozusagen eine Reaktion auf unsere Gedanken.

Ein Beispiel: Du denkst an ein schönes Erlebnis zurück. Sofort tauchen innere Bilder dazu auf und du siehst dieses Erlebnis in allen Details vor dir. Du siehst die Umgebung, das Wetter, die Menschen um dich herum. Und was geschieht jetzt?

Du spürst die Freude, die du in diesem Moment gefühlt hast. Du FÜHLST, wie es dir in dieser Situation ging. Und das, obwohl du nur daran gedacht hast!

Deine Gedanken lösen IMMER die passenden Gefühle aus und wenn du nun den ganzen Tag pausenlos darüber nachdenkst, dass du nicht mehr glücklich werden kannst, dann ist vollkommen klar, wie du dich dabei fühlst.

Logisch oder?

Hilfreiche Gedanken bedeutet Kontrolle übernehmen

 

Jetzt kann man seine Gedanken natürlich nicht ständig beobachten und nur noch an schöne Erlebnisse denken, damit es uns besser geht. Wir sind ja keine Maschinen.

Mein Ansatz ist eher, dich zu fragen was/ woran du da eigentlich gerade denkst, wenn du wieder in eine negative Gefühlsspirale fällst. Und dann eine Entscheidung zu treffen, ob du diese Spirale weiterhin nähren willst oder bewusst aus diesen Gedanken aussteigen willst.

Manchmal brauchen wir es, uns unserem Schmerz einfach hinzugeben. Aber wenn du verstanden hast, dass dir deine Gefühle nicht einfach so passieren, sondern über deine Gedanken gesteuert sind, dann kannst du massiven Einfluss darauf nehmen.

Hier können dich hilfreiche Gedanken sehr unterstützen, also positive Leitsätze, die dich stärken und in deine Kraft bringen, anstatt dich weiterhin in der Opferrolle zu halten.

Die Opferhaltung sagt:

  • Ich kann nicht mehr aufhören an ihn zu denken.
  • Mein Ex hat mein Leben zerstört, ich werde nie wieder glücklich sein.

Die Eigenverantwortung sagt:

  • Ich bin stark und kann selbst über meine Gedanken bestimmen.
  • Es liegt in MEINER Hand, wie mein Leben weitergeht

An diesem Beispiel wird schon recht deutlich, welche Auswirkungen die Opferhaltung hat. Sie schwächt dich und trägt in keiner Weise dazu bei, dass es dir besser geht.

Der Weg raus aus der Opferrolle

 

Um aus der Opferrolle herauszukommen, ist es wichtig deine Eigenverantwortung wieder anzunehmen. Nur DU bist verantwortlich für dein Leben, nicht dein Ex!

Du kannst nicht kontrollieren was dein Ex tut oder nicht tut, aber du kannst IMMER kontrollieren, wie du damit umgehst! Und glaube mir, in Selbstmitleid zu versinken ist keine gute Wahl.Es macht dich klein und schwach und am Ende bist du nur noch ein kleines Häufchen Elend, dass nach Außen hilflos und bedürftig wirkt.

Und das spreche ich hier so „knallhart“ an, weil ich selbst so war und mich das viele Jahre meines Lebens gekostet hat. Auch ich habe es mir sehr lange in meiner Opferrolle bequem gemacht und wollte das mein Ex-Mann sieht, was er mir angetan hat und wie schlecht es mir dadurch ging.

Dumm nur, dass es ihn nicht im geringsten interessierte. Er war ja auch mit seinem neuen Leben und der neuen Freundin beschäftigt. Am Ende habe ich mir also nur selbst geschadet und es vergingen viele Jahre, bis ich endlich begriffen hatte:

„Niemand wird kommen und mich glücklich machen. Das muss ich schon selbst tun.“

Und dann bin ich aufgestanden und habe mein Leben wieder in die Hand genommen.

Ich habe aufgehört mich zu bedauern und meinen Fokus auf mich selbst gerichtet. Das hat mir letztlich die Kraft gegeben, aus dem tiefen Tal der Trauer und Hoffnungslosigkeit herauszufinden.

Heute weiß ich, dass das größte Geschenk meiner Trennung und Scheidung war, mir selbst zu begegnen, meine innere Stärke zu finden und emotional unabhängig zu werden.

Dafür hat sich dieser Weg gelohnt, denn ich habe dadurch eine ganz andere Lebensqualität und Lebensfreude gewonnen. Ich lebe Beziehung auf Augenhöhe und weil ich es möchte, nicht weil ich es brauche.

An der ersten Stelle stehe ICH und nicht mein Mann!

Und ich habe auch keine Angst mehr vor dem Verlassen werden, denn ich weiß das ich stark genug bin allein zu leben, wenn es sein muss und das eine Trennung nicht das Ende meines Lebens bedeutet.

Fazit:

 

Gerade wenn wir verlassen wurden und uns der Schmerz überwältigt, verfallen wir nicht selten in die Opferrolle. Wir fühlen uns hilflos ausgeliefert und machtlos, aber übersehen dabei leider, dass wir selbst die Kontrolle über unser Leben abgegeben haben.

Wenn wir aber bereit sind, wieder die volle Verantwortung für unser Leben anzunehmen, haben wir auch die Chance gestärkt aus der Lebenskrise hervorzugehen und unser Leben aktiv zu gestalten.

Dann werden wir nicht mehr vom Ex und der Vergangenheit gelebt, sondern bestimmen selbst wohin die Reise geht! Und für diese Reise wünsche ich dir nur das Beste und vergiss nicht:

Du bist es wert, wieder glücklich zu sein!

Tina

Wenn auch du dein Leben endlich wieder in die eigene Hand nehmen willst, aber einfach nicht weißt wie du es allein schaffen kannst, dann lade ich dich zu einem kostenlosen Erstgespräch mit mir ein.

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Wie ist es bei dir, steckst du auch noch in der Opferrolle fest? Hinterlasse mir gern ein Kommentar und teile deine Erfahrungen mit uns.